Von NOE 1 Redaktion - Sabrina Teilen Teilen Wer hat nicht schon einmal den Lottoschein in der Hand gehalten und sich vorgestellt, dieser Schein ist Millionen wert? Statistisch gesehen beteiligt sich fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung zumindest gelegentlich am Glücksspiel. Rund 41 Prozent der Österreicher wagen laut aktuellen Studien jährlich mindestens einen Einsatz. Sei es im Lotto, beim Sportwetten oder in Casinos, wobei zunehmend auch im Internet. Während ein Viertel der Bevölkerung das Glücksspiel insgesamt positiv bewertet, gibt es mit rund 28 Prozent auch eine vergleichbar große Gruppe, die eher kritisch ist. Contents hide 1 Wer spielt und wie oft? 2 Junge Spieler und der Trend zum Digitalen 3 Wirtschaftlicher Stellenwert des Glücksspiels 4 Unterhaltung mit Schattenseiten Wer spielt und wie oft? Die Beteiligung am Glücksspiel hängt in erster Linie sehr stark von Alter und Geschlecht ab. Die Statistik zeigt, dass Männer häufiger zum Lottoschein greifen oder mehr Tippscheine als Frauen abgeben: 45 Prozent gegenüber 37 Prozent. Dieses Ergebnis passt auch zu dem Klischee, dass Männer tendenziell ein höheres Risiko eingehen. Interessant ist aber auch die Altersverteilung. Vor allem Menschen zwischen 31 und 47 Jahren sind aktiv, gefolgt von den 48- bis 65-Jährigen, die fast gleichauf liegen. Nach wie vor ist in diesen Gruppen übrigens Lotto beliebt. Lotto gilt in Österreich als der Klassiker schlechthin. Generationen von Spielern haben schon auf die erhofften sechs Richtigen gesetzt. Da das Spiel staatlich reguliert und seit Jahrzehnten fest verankert ist, besitzt es in der Gesellschaft ein durchaus seriöses Image. Im Gegensatz zu Besuchen im Casino oder zu Online Wetten wird Lotto kaum mit Spielsucht oder übermäßigem Risiko assoziiert. Es ist eher der kleine Einsatz, der im besten Fall den Traum vom ganz großen Gewinn wahr werden lässt. Junge Spieler und der Trend zum Digitalen Anders sieht es hingegen bei den jüngeren Altersgruppen aus. Jugendliche und auch junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren beteiligen sich insgesamt seltener am Glücksspiel. Nur etwa 36 Prozent stellen ihr Glück auf die Probe. Dennoch zeigt sich in dieser Generation ein klarer Trend: Sportwetten und Online Casinos sind die klaren Favoriten, Lotto hingegen fällt zurück. Vor allem Männer zwischen 18 und 35 Jahren tippen regelmäßig auf Sportereignisse. In der Regel gleich über das Smartphone. Schließlich kann heute zu jeder Zeit und immer auf das Angebot des Online Buchmachers zugegriffen werden. Parallel dazu boomt das Online Glücksspiel. Anbieter stehen in einem intensiven Wettbewerb und werben um Spieler mit kreativen Bonusaktionen, etwa Startguthaben oder Freispielen ohne Einzahlung. Gerade für junge Nutzer mit begrenztem Budget sind diese Angebote sehr attraktiv, weil sie den Einstieg erleichtern. Durch diese Dynamik entwickelt sich die digitale Glücksspielbranche rasant weiter, gewinnt Marktanteile und spricht immer mehr Technik-affine Spieler an. In Österreich gibt es bezüglich Glücksspiel auch nicht so strenge Regeln wie etwa in Deutschland. Wer etwa online sein Glück im Casino testen will, der muss sich mit keiner OASIS Kontrolle auseinandersetzen oder darf nur maximal 1.000 Euro pro Monat auf das Glücksspielkonto transferieren. Hier hat Deutschland die weitaus strengeren Gesetze. Wirtschaftlicher Stellenwert des Glücksspiels Das Glücksspiel ist in Österreich nicht nur ein Freizeitvergnügen, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Laut Statista belief sich der Bruttospielertrag im Jahr 2020 auf etwa 1,7 Milliarden Euro. Auch wenn die damaligen Corona-Beschränkungen damals zu Rückgängen geführt haben, so ist die Dimension dennoch beachtlich. Einen großen Teil des Umsatzes machten Lotteriespiele mit rund 680 Millionen Euro aus. Online Angebote sowie die Sportwetten lagen fast gleichauf mit jeweils knapp 284 Millionen Euro. Aber nicht nur die direkten Umsätze sind von Bedeutung. Auch staatliche Einnahmen aus Steuern und Abgaben fließen in großem Umfang. Darüber hinaus schafft die Glücksspielbranche auch zahlreiche Arbeitsplätze in vielen Bereichen. Das beginnt von der IT über Marketing bis hin zu Kundenservice und Finanzen. Damit trägt die Branche erheblich zum österreichischen Arbeitsmarkt bei. Unterhaltung mit Schattenseiten Das Glücksspiel ist in Österreich fest im Alltag verankert. Sei es durch das traditionelle Lotto, die immer größer werdende Online Szene oder die Popularität von Sportwetten. Unterschiede zeigen sich vor allem zwischen den jeweiligen Altersgruppen: Während ältere Spieler eher dem klassischen Lottoschein die Treue halten, zieht es die Jüngeren verstärkt ins Netz. Wirtschaftlich spielt das Glücksspiel zudem eine nicht außer Acht zu lassende Rolle, denn es sorgt für Milliardenumsätze und sichert zahlreiche Arbeitsplätze. Dennoch bleibt das Thema ambivalent. Für viele ist es harmlose Unterhaltung, für andere ein riskantes Vergnügen mit nicht zu unterschätzenden Gefahren. Fest steht: Das Glücksspiel wird weiterhin Teil der österreichischen Freizeit- und Wirtschaftskultur bleiben, mit allen Chancen, aber auch Risiken, die es mit sich bringt. Facebook Comments Box Share
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